Auf Einladung der International Advertising Association trafen sich am 8. Juni 2018 Mitglieder und Gäste der IAA zum Trendbrunch. Mit über 100 Gästen – darunter mehrheitlich Agentur- und Medienvertreter, sowie Werbeauftraggeber, war der Anlass im Sorell Hotel Zürichberg ausgebucht. Die beiden hochkarätigen Referenten Yvonne Bettkober, Director Specialist Team Unit Microsoft Schweiz AG und Wolfgang Rathert, Unternehmer, Gamedesigner & Hochschuldozent begeisterten das Publikum mit ihren Talks über «Arbeiten 4.0 – Kein Wandel ohne Kulturwandel».

Der rasch voranschreitende technologische Wandel fordert Unternehmen heraus, Empathie zu zeigen und wieder nahe bei ihren Kunden zu sein.

Die Technologie führt zu tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitswelt. Obwohl sich unsere Lebens- und Arbeitsweise in der digitalen Welt verändert, bleibt die Empathie und Kreativität des Menschen wichtig. Denn die Basis der Wirtschaft ist und bleibt auch in Zukunft zutiefst menschlich. Neue Geschäftsbeziehungen und Businessmodelle werden von Menschen initiiert und die Wirtschaft lebt von der Arbeit und den Ideen der Menschen. Im digitalen Zeitalter wird uns die Arbeit trotz Robotern, Künstlicher Intelligenz und Algorithmen nicht ausgehen. «Die Furcht, dass der technische Fortschritt uns die Arbeit wegnimmt, ist so alt wie der unbedingte Glauben an ihn. Jede technische Revolution hat auch neue Stellen hervorgebracht. Berufe, die man sich zuvor nicht vorstellen konnte. Für die Jobs von morgen braucht es neue Fähigkeiten, weshalb sich Mitarbeitende und Führungskräfte ständig weiterbilden müssen.» so die Referentin Yvonne Bettkober. Die gebürtige Kamerunerin studierte an der Technischen Universität Berlin Nachrichtentechnik und absolvierte einen internationalen MBA.

Referentin Yvonne Bettkober (Microsoft) über die digitale Transformation.

Agile Formen des Arbeitens brauchen agile Formen der Führung

Wo klassisches Management nicht länger funktioniert, da setzen Unternehmen ihre Hoffnung auf «Arbeit 4.0». Statt Hierarchie ist nun Selbstorganisation angesagt und «Agil» wird zum neuen «Stabil». Ohne tiefgreifende Veränderungen der Unternehmenskultur ist das nicht zu schaffen. Referent Wolfgang Rathert sprach am Trendbrunch darüber, wie Führungskräfte den Wandel bewältigen können, und was sie dabei von Game Designern lernen können. Als Querdenker baut der Coach und Dozent der Universität St. Gallen Brücken aus der kreativen Welt der Gamification ins Business.

Referent Wolfgang Rathert: Agil ist das neue Stabil.

Gamification ist Verhaltenssteuerung durch Kontextgestaltung.

Menschen sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens. Entsprechend sind motivierte Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wie schaffen es Unternehmen, dass sich Mitarbeitende emotional ans Unternehmen gebunden fühlen und motiviert bleiben? «Gamification ist nicht nur ein Trendthema, sondern hat auch viel Potenzial im Zusammenhang mit dem Thema agile Führung. Bei der Gamification geht es nicht nur um die extrinsische Motivation wie Punkte, Ranglisten und Badges, es geht vielmehr um die psychologischen Erkenntnisse, die erklären, warum Menschen gerne spielen. Auch im Job führen wir Tätigkeiten im Sinne der intrinsischen Motivation aus, weil sie uns einfach Spass machen oder interessieren. Diese Art der Motivation ist natürlich stärker, als die extrinsische Motivation, weil man von innen heraus motiviert ist.», so Wolfgang Rathert. Die Grundprinzipien der Gamification geben interessante und konkrete Anhaltspunkte für die agile Führung. Game Designer sind Experten und wissen, wie Menschen extrinsisch und intrinsisch motiviert werden können. Mit ihren Methoden und Techniken gestalten sie Spiele so, dass ihre Nutzer (hier die Analogie zum Mitarbeiter) das, was sie tun sollen, auch gerne tun.

Impressionen der 55. IAA-Generalversammlung und des Trendbrunches: