Beim ersten Webinar auf gemeinsame Initiative der IAA Schweiz, IAA Österreich, und IAA UK zeigten Experten am 27.03.2020, wie Marken durch richtige Werbung gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können.

Rund 100 Teilnehmer aus Australien, Indien, Italien, dem Iran, Polen, Rumänien, Russland, den Vereinigten Emiraten, den USA, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und UK folgten der Einladung der International Advertising Association zum ersten webInAAr. Gastgeberin Beatrice Cox-Riesenfelder (Managing Director and CFO ORF-Enterprise), Thomas Kolster (Goodvertising Agency), Isa Kurata (ACT Responsible) und Kyra Roest (AD.BUSINESS und Cannes-Lions-Repräsentantin) tauschten sich während rund 45 Minuten über das Thema „Advertising For Good“ aus.

Louis Vuitton produziert Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken. McDonald’s und Coca Cola verändern ihr Logo, um für ‚Social Distancing‘ zu sensibilisieren. Die Marketingwelt ändert sich blitzartig mit den Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Verbreitung. Marken könnten einen Mehrwert für die Gesellschaft liefern – tun sie das auch?

Gastgeberin Beatrice Cox-Riesenfelder.

Kommunikationsbotschaften der aktuellen Lage anpassen

Panelist Thomas Kolster sieht, dass einzelne Menschen und die Haltung von Marken in den Vordergrund rücken. Die Werbung fokussiert sich verstärkt auf die Bedürfnisse der Individuen und arbeitet mit gesellschaftsrelevanten Themen.

Werbung hat jetzt die großartige Chance, ihren Mehrwert für die Gesellschaft zu beweisen. Es ist fraglich, ob alle das auch nachhaltig ernst meinen.

Thomas Kolster, Goodvertising Agency

Als positiven Aspekt bemerkt Panelistin Isa Kurata den wachsenden Zusammenhalt in der Branche, um die herausfordernde Situation gemeinsam zu meistern. Panelistin Kyra Roest bestätigt, dass die Grundbedürfnisse der Menschen an Bedeutung gewinnen und sieht eine neue Stufe auf der Maslowschen Bedürfnispyramide betreten.

Viele Agenturen mussten ihren Arbeitsalltag neu organisieren und in sehr kurzer Zeit neue Strategien mit den Kundinnen und Kunden erarbeiten. Die Herausforderung liegt darin, bestehende Kommunikationsbotschaften an die aktuelle Lage anzupassen – und zwar nachhaltig. Marken müssen jetzt Haltung beweisen und sich damit für die Recovery-Phase rüsten.

Isa Kurata von ACT Responsible über die Lage in den Agenturen.

In ganz Europa arbeiten Marken mit Regierungen zusammen, um wichtige Botschaften, wie ‚Social Distancing‘ an die Konsumentinnen und Konsumenten zu verbreiten.

Cannes-Lions-Representantin Kyra Roest.

Medien-Ökosystem fördern

Als positives Beispiel für die Verstärkung der offiziellen Hinweise hebt der webInAAr Teilnehmer und IAA-Österreich-Präsident Walter Zinggl (CEO IP Österreich) die Aktion von A1 Telekom und Magenta Telekom hervor, die auf allen Smartphones zusätzlich zur Netzkennung #bleibdaheim anzeigen.

Branchen, die durch die COVID-19-Maßnahmen Rekordumsätze erwirtschaften wie etwa Amazon sollten gerade jetzt in Werbung investieren, um das Medien-Ökosystem zu fördern, das seriösen Journalismus, verlässliche Information und Unterhaltung liefert.

Walter Zinggl, CEO IP Österreich