Das Thema Darknet ist in aller Munde und fasziniert. So ist es auch nicht erstaunlich, dass am IAA-Luncheon vom 20. Mai 2016 viele IAA-Mitglieder und Gäste den Weg ins Metropol gefunden haben, um mehr über die dunkle Seite des World Wide Web zu erfahren.
Referent und Darknet-Experte Marc Ruef von der Firma Scip AG bot den Hörern Einblicke in den digitalen Untergrund und berichtete über das wachsende Angebot und die steigende Nachfrage im Darknet. Die professionel geführten E-Commerce-Shops im virtuellen Schwarzmarkt bieten Waffen, Drogen oder gefälschte Papiere an. Die Firma Scip AG analysiert die Bewegungen und Preisspannen der illegal angebotenen Waren und Dienstleistungen. So kostet ein ausgewachsener Gorilla durchschnittlich 400’000 Dollar, ein Baby aus China 7’500 Dollar und ein Auftragsmord in der Schweiz bis zu einer halben Million Dollar. Anbieter und Interessenten finden im Darknet zusammen, verkaufen Menschen, erteilen Mordaufträge oder nutzen die Hidden-Services für Pornografie. Bezahlt wird auf den unzähligen Plattformen im digitalen Untergrund beinahe ausschliesslich mit Bitcoins, die man auf zahlreichen Marktplätzen wie z.B. bitcoin.de legal kaufen kann. Alle Bewegungen im Darknet sind verschlüsselt, anonym, nicht nachverfolgbar.

Exploits von Hackern sind mit Brechstangen von Einbrechern vergleichbar
Auch der Exploit-Markt wächst rasant im Darknet und die Auswirkungen von solchen Angriffen sind für jeden Plattform-Betreiber ein Horror. Exploit-Programmierer bieten auf dem Schwarzmarkt ihre Dienstleistungen an, finden mit Hilfe von Programmcodes Sicherheitslücken beim Zielobjekt und verschaffen sich Zugang zu Daten und Informationen. Grosse E-Commerce-Shops wie Digitec wurden bereits lahmgelegt und verloren entsprechend Tagesumsätze in Millionenhöhe.
Die Computerkriminalität wächst rasant! Nicht nur Banken, Staatsapparate und E-Commerce-Shops investieren Millionen in die Cyber Security, Firmen aller Branchen müssen sich vor virtuellen Angriffen schützen und rüsten auf.

Vor dem Darknet haben unsere Eltern uns gewarnt!
Ins Darknet rein kommt man nicht mit gewöhnlichen Browsern, denn diese können die komplizierten Adressen nicht verstehen. Der Tor-Browser (TOR = The Onion Router) gehört wohl zu den bekannteren Browsern für einen Besuch im Darknet, wobei der Weg zu den verborgenen Marktplätzen kein leichter ist. Denn im Darknet funktioniert Google nicht und der User muss genau wissen, wohin er will und wie die Adresse lautet. Der Tor-Browser verwischt die eigenen Spuren im Internet und man bewegt sich anonym und nicht nachverfolgbar im Untergrund der Internetwelt.